Cycling bei blühenden Landschaften?!

Zugegeben, der Sommer ist die radfahrfreundlichste Saison. Wenn Kilometer gespult werden – ob zum übernächsten Badesee, Strand oder einfach so – ist ein kühles Getränk oder zumindest eine volle Wasserbuddel nicht weit. Allerdings tun sich die Wenigstens die Strapazen einer Grande Tour inmitten des Hochsommers an. Doch wie heißt es so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel.Wie auch CBN FXD QUROU.

Jene Radgruppe – besser bekannt unter dem Namen Cycling Bei Nature – sind Caspar, Alex und neuerdings auch Maria. Eine junge, unerschrockene Gruppe an Radbegeisterten. Alleycat hier, Kriterium da, Tour dort – nur wenig entgeht den Drein. Nach ihrer Skandinavien-Tour im Vorjahr setzten sie sich ein neues Ziel: Riga. Von Hamburg mal schlappe 1500Km – was für eine Ansage! Start war am Samstag, dem 26.07. Von Hamburg aus ging es nach nach Schwerin. Die ersten 110Km waren damit geschafft. Ziel der zweiten Touretappe war das beschauliche Örtchen Kummerow – am Kummerower See, rein zufällig Ort eines Flamingo-HQs. Nach 125Km, einem heftigen Regenschauer, deftigem Essen, 'ner Buddel Schnaps am Strand samt anschließendem Haare-Rasieren war es Zeit fürs Bett. Am nächsten Tag sollte es ein ähnlicher Ritt werden.

FMGX-Support-Modus: an.
Während Alex und Maria noch friedlich im Bett schlummerten, waren es Caspar und Daniel, die in morgendlicher Früh' ihr Badeerlebnis im o.g. See suchten und fanden. Danach ging es mit frischen Brötchen (vom Konsum natürlich) zurück nach Haus. Etwas später waren zwar alle am Tisch vereint, doch von einer Abfahrtszeit á la 9.00Uhr wollte keine mehr etwas wissen. Schließlich wurde sich auf kurz vor zehn geeinigt. Und Abfahrt.
Nach einer knappen halben Stunde dann Gewitter und Platzregen. Es blieb nur die Flucht in den Wald, eine halbe Stunde später und wieder auf den Rädern sitzend, hielt sich der Himmel im wahrsten Wortsinn immer noch bedeckt. Dies sollte bis zum ersten Stopp in Anklam der Fall sein. Nach gegessenen Brötchen und getrunkenem Kaffee bekam die Gruppe durch Stephan Verstärkung. Von nun an gab's doppelten Flamingo-Support! Mit zunehmender Sonne (und ebenso Hitze) ging es Richtung Usedom, bis, ja bis Stephans Tag durch einen doppelten Snakebite und ein rasendes Herz ein jähes Ende fand. Zwischen Ahlbeck und Swinemünde – das Wasser war bereits alle – wurde verzweifelt eine bewohnte Ferienwohnung gesucht. Vergeblich, da alle Welt bei Temperaturen um 30° am Strand zu sein schien.
So musste eben ein Gartenschlauch herhalten. Mit wieder vollen Wasserflaschen ging es auf die letzten Kilometer. Endlich war Swinemünde erreicht. Doch dies bedeutete keineswegs das Ende. Anfangs entspannt, doch mit zunehmender Länge immer mehr verzweifelt wurde die Suche nach einem freien bezahlbaren Hostel- oder Hotelzimmer. Die nüchterne Erkenntnis nach ca. zweieinhalb Stunden – nüscht. Dies war dann auch der Grund für die Drei sich weiter gen Osten aufzumachen – ganz getreu dem Motto, wenn schon nicht pennen, dann wenigstens Kilometer spulen. Und somit blieb es bei einem Sekunden schnellen Bye-Bye und dem Wünschen einer mehr als angenehmen Tour.
FMGX Support-Modus: aus.
Weil die verbliebenen 5€ im Portemonnaie kaum für eine Bahnfahrt reichten, eine passende Bank nirgends zu finden war, die Uhr sowieso erst 19.00Uhr zeigte und 125Km ja auf keinen Fall reichen, ging es nochmal aufs Rad. Heringsdorf, Bansin, Zinnowitz – die Seebädernamen purzelten nur so von aufblitzenden Ortschildern. Zumindest kam einem dies bei 30Km/h und mehr auf einer Stock-und-Stein-Strecke durch Wald und Strand so vor. Nach diversen Wasserpausen, einer passierten Peene-Brücke und endlich angebrachter Beleuchtung, kam dann auch die Hanse-, Universitäts- und Dropbarstadt Greifswald in Sicht. Es war mittlerweile schon 10 durch. Der Tacho verlautete 205Km und eine durchschnittliche Geschwindigkeit von etwas mehr als 29Km/h. Die folgenden Biere waren definitiv mehr als verdient!

Text: Daniel Eckardt

P.S. Die CBN-Crew ist nach mittlerweile 750Km sicher in Danzig angekommen. Hoffen wir, dass sie die letzten 750 auch noch schaffen – save travels euch!

P.P.S. Nach nunmehr 1550 Kilometern sind die Drei glücklich, doch wohl erschöpft in Riga angekommen – Gratulation zu dieser Wahnsinnsleistung!