Das ECMC - Headquater war nach einem kurzen Stop an einer Touristeninformation und einem Blick auf die dortige Karte auch schnell gefunden. Nicht das wir unvorbereitet nach Stockholm gekommen wären, aber der autofahrende Teil der Crew aka Frederike und Lennart benötigte den von Zuhause mitgebrachten Stadtplan grade deutlich dringender, um irgendwo einen Platz in der Nähe des Headquaters zu finden, an dem trotzdem kostenlos geparkt werden darf. Ein hoffnungsloses Unterfangen wie sich zwei Stunden später rausstellen sollte.
Max und Ich knüpfen in der Zeit die ersten Kontakte zu Johann, einem der Veranstalter, zu erwachenden Dänen von Knuds Kiosk, Niederländern, zu nach und nach eintreffenden fahrradbegeisterten Menschen aus ganz Europa und tranken unseren ersten Kaffee im 7/11 Store um die Ecke. Nachdem der zweite Teil unserer Gang schließlich doch mit Auto am HQ eingetroffen war und 10 Minuten später ein Ticket für falsch parken bekam, war auch geklärt, dass das Auto sich heute nicht mehr von der Stelle bewegen wird, da die 12 Sixer Bier im Kofferraum nun in unmittelbarer Griffweite waren.
Nachdem sich die ersten Europäer von der Qualität des mitgebrachten 0,26€ Bieres überzeugen konnten, startete auch schon die Registrierung für die ECMC 2014. Wenige Minuten später hatten wir unsere Bändchen und hielten einen netten Begrüßungsbeutel mit Guide Book, haufenweise Stickern der Sponsoren, zwei Aufnähern und nicht zuletzt einem STHLM 2014 Ass-saver und ein Set BOOKMAN Lichtern in unseren Händen. Nach diversen neuen Kontakten und den dazugehörigen Kennenlerngetränken, dem Eintreffen diverser Frankfurter, Berliner und ganz zum Schluss auch der Leipziger, welche die Viking Quest mitgefahren waren, ging es vom HQ los zu einer, relativ zügigen, Tour durch Stockholm. Das einzig problematische an der Sache war, das viele der Teilnehmenden es offensichtlich nicht gewohnt sind in großen Gruppen zu fahren und durch fehlende Schulterblicke einige brenzlige Situationen verursacht wurden (Zitat Max:"Alter, ich hab dich schon unterm Bus liegen sehen"). Bis auf einen Kontakt mit einem Blumenbeet, den derjenige allerdings lächelnd wegsteckte, sind mir jedoch keine Stürze bekannt.
Der Ride endete am A-T-R, wahrscheinlich einem der besten Fahrradläden Stockholms (aufjedenfall was das Personal betrifft). Vor dem Laden wurde mit unserem Eintrudeln so langsam die Musik angeschmissen und die DJs begannen ihre Arbeit. Max und ich machten uns derweil auf die Suche nach einer bezahlbaren Nahrungsquelle aber fanden, verwöhnt durch Berliner und Ostdeutsche Verhältnisse, lange nichts was uns zusagte. Schließlich wurde uns ein veganes Restaurant namens Chutney empfohlen in dem wir dann auch das Glück hatten uns mehrfach nachholen zu dürfen. Mit ca. 12€ für drei Teller Tandoori, zwei Tassen Kaffee und einen Becher Tee, waren wir dank Max' charmanter Art und Weise dann doch wieder bei Berliner Verhältnissen angelangt.
Zurück am A-T-R war die Party noch voll im Gange, sollte jedoch demnächst an einen, nicht all zu weit entfernten Strand verlagert werden. Da uns der übliche Aufbruch zu lange dauerte, und wir Bock hatten ein bisschen durch die Stadt zu ballern, ließen wir uns zwei Stellen auf der Karte markieren(der Person war unklar wo genau der Strand ist) und fuhren an einen der Spots. Nachdem wir eine halbe Stunde den wunderschön, romantisch, Casper-David-Friedrich-esquen Ausblick auf Stockholm genossen und den Tag bis hierhin rekapituliert hatten, realisierten wir, dass wir wohl am falschen Kreuz auf der Karte sind und die Party an der anderen Stelle fortgesetzt wurde.
Also erneuter Aufbruch, erneutes Ankommen, erneut Leute Begrüßen, Schwedisches Bier für Mitteleuropäische Euros kaufen und auf das Eintreffen der restlichen Gang warten, welche den mitgebrachten Vodka in der Tasche hatte. Beim anschließenden am Lagerfeuer Sitzen lernten wir ein paar wirklich unangenehme Menschen kennen(nur um das auch mal kurz anzuschneiden) aber vor allen dingen einige der sympathischsten Typen die ich persönlich je getroffen habe und mit Levi von "Cycle Me Home" einen, der mich schon ab und an inspiriert hat mir mein Fahrrad zu schnappen und rad zu fahren.
Auch das Lennart, der zu Fuß unterwegs war, am Ende des Abends (oder eher Anfang des Morgens) nicht alleine nachhause laufen musste, sondern Daniel aus Århus ihn, trotz seiner 95kg, auf dem Lastenrad die Stockholmer Hügel rauf und runter bis ins HQ transportierte ist eine der typischen ECMC Geschichten. Max und ich beschlossen, nachdem wir uns von Luc und Levi getrennt hatten, welche in Richtung Sporthalle fuhren, die Abkürzung über die Stadtautobahn zu nehmen. Auch eine schöne Erfahrung. Zurück am HQ tranken wir mit Daniel unser Feierabend-Einschlaf-Bier und gingen schließlich auch irgendwann schlafen.
(Was danach geschah: Nach einer Stunde Schlaf wachte ich auf, marschierte vollkommen planlos auf der Suche nach meinem Handy durch die Gegend, fand es irgendwann, und endete auf dem Rückweg schließlich im falschen Auto (hoffentlich haben die Jungs das mit Humor genommen. Auf der DMFK dürft ihr dann nachts in meinem Zelt pennen, wenn ihr eures nicht mehr findet.))
Text: Jacob Wassermann/FMGX
Bilder: FMGX
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