22nd anual halloween alleycat - 2014

 
Viel muss man wohl nicht mehr sagen zu dem alljährlichen Halloween Alleycat in Berlin. Einstmals nur für Kuriere freigegeben, und nun auch offen für andere Fahrer ist es eines der ältesten noch regelmäßig stattfindenden Alleycats in Deutschland. Kein Wunder, dass die Neuergierde bei einigen Flamigos da groß war, bei der 22. Ausgabe mitzufahren. Doch ende Oktober scheint eine sehr geschäftige Zeit für die meisten zu sein, weswegen es von allen Flamingos nur Jacob und Ich geschafft haben, Zeit zum mitfahren zu finden.

Da Halloween ein Tag für Verkleidungen ist und wir Lust dazu hatten, haben wir uns etwas früher zum Kostümieren (Natürlich als Flamingos!) getroffen.  Die Masken,welche wir uns vorher ausgesucht haben, waren jedoch schwer zu bekommen, sodass wir kurzerhand improvisieren mussten. Dank Karstadt hat dies aus sicher geklappt, und so sind wir noch immer im Besitz von Neonpinken Feinstrumpfhosen. Größe 44-46 sitzt übrigens super an Radlerbeinen!

Die Verkleidung wurde dann bei Jacob zuhause angelegt und perfektioniert. Nachdem wir fertig ausgestattet waren (und ich noch ein Kumpir als Sportlernahrung gespachelt habe), gings los zum Treffpunkt auf der Inselbrücke an der Fischerinsel in Mitte. Wir waren nicht die ersten dort: Bereits eine halbe Stunde vor Beginn hatten sich dort mehrere dutzend verkleidete Radfreaks eingefunden. Nicht verkleidet und für uns überraschend zu treffen waren die Bike Cops von der Fahrradstaffel (natürlich samt ihrer Räder). Anfangs noch zu dritt bekamen sie mit der Zeit Verstärkung von ihren uniformierten Freunden ohne Rad und sorgten so bis zum Start für allgemeine Anspannung unter den Teilnehmern. Nicht ganz unberechtigt, wie der Teenager auf seinen Breakless-LoPro-Aerospoke-Alubomber bestimmt berichten könnte, der einen von denen fast direkt in die Arme fuhr. Er dürfte dieser Tage wohl auf einer Wache zu finden sein, um sein verkehrssicheres sprich STVZO-Konformes Gefährt vorzuzeigen. Allen Befürchtungen zum Trotz sollte das aber (zumindest für uns) der Höhepunkt des Kontakts mit Team Blau an dem Abend bleiben.

Am Startpunkt trafen wir auch die Leipziger Robin (von HubZwo) und Katja, mit denen wir uns als  Viererteam bei Anselm von Fahrtwind angemeldet haben. Ebenfalls vor Ort war Katrin, welche wir zwar bei Start aus den Augen verloren haben aber mit der  wir am Tag darauf beim Race The Pigs noch  einige Checkpoints zusammen absolvieren sollten.
Das System war simpel und vielversprechend. Unter den Motto „Race through the Gates of hell“ galt es, verschiedene „Tore“ bzw. dazugehörige Bahnstationen anzufahren. Hallesches Tor, Oranienburger Tor, Brandenburger Tor usw. Vor Ort gabs einen Stempel vom Fahrkartenentwerter, welche wir zum Ziel bringen sollten. Außerdem gab es noch eine Sprintwertung zwischen Charlottenburger Tor (Nahe S-Bhf Tiergarten) und dem Frankfurter Tor im Friedrichshain. Bei Letzteren sollte es dann ein zweites Manifest geben.

Über Eine Stunde verspätete sich der Start des Alleycats. Umso überraschender kam er dann – kurz bevor uns die Füße abgefrohren sind. Das erste Zeil hatten wir zum Glück schon vorher abgesprochen (Hallesches Tor), weswegen es mir dann doch noch gelang, Jacob und die Anderen schnell auf Höhe Moritzplatz einzuholen. Über die Prinzen- und Skalitzer Straße gings dann direkt zum U-Bhf. Schnell ein Stempel gezogen und weiter die Friedrichsstraße bis zum Oranienburger Tor hoch um dort noch einen Stempel zu ziehen. Den dort wartenden U-Bahnfahrgästen stand die Verwunderung ins Gesicht geschrieben. Nicht oft sieht man einen Haufen von angemalten Radfahrern zu einen Entwerter hechten, nur um dann wieder die Treppe hochzustürmen.

Wir haben uns dann auf den Weg durch Mitte zum Charlottenburger Tor gemacht. An der Siegessäule teilten wir uns unfreiwillig auf, da Jacob schon etwas weiter voraus war und ich mit den Leipzigern etwas langsamer hinterherfuhr. Dummerweise hab ich dann am Kreisel die falsche Ausfahrt genommen, was uns einen Umweg von mindestens 5 Minuten beschert hat. Am Charlottenburger Tor (der erste bemannte Checkpoint) haben wir uns allerdings wiedergetroffen und nachdem wir unsere Startzeit bekommen hatten, gings zum Sprint über Berlins breite Alleen in Richtung Friedrichshain, nur unterbrochen von einer Stempelrunde am Brandenburger Tor. Unvergessen dabei die Blicke der Autotunerhorden auf der Straße des 17.Juni, welche wohl mit Fahrradfahrern nicht viel anfangen konnten.

Am Frankfurter Tor angekommen gabs nur kurz Zeit zum Verschnaufen. Das zweite Manifest lag schon bereit. Hier beschlossen Robin und Katja, ein wenig länger zu bleiben, sodass wir zu zweit  weiterfuhren.
Das zweite Manifest gestaltete sich schon etwas interaktiver: Die meisten Checkpoints waren diesmal bemannt. Unvergessen ist die Pfeffi-Stimmung in Berlins sympatischsten Retro-Rennrad-Radladen, der Cikago Bude in der Ebertystraße. Hier mussten wir einen Apfel mit dem Mund unter dem Gejohle der Massen aus einem Wasserbecken fischen. Auch am nachsten Ziel auf der Stralauer Insel war die Stimmung hervorragend. Von dort aus rasten wir zurück in Richtung Kreuzberg zum 8bar-Showroom samt Fotocheckpoint (zwischendurch noch einen Stempel am Schlesi gezogen). Letzter Checkpoint war der Kotti, wo uns einige marodierende Halloween-Horden samt zahlreicher irsinnig witziger Sprüche aus den U-Bahnen entgegenströmten. Das sind die Momente, wo man froh ist, auf einem Sattel zu sitzen und das nicht dauerhaft ertragen zu müssen.

Der Zielsprint führte uns zur Scharni38 in Friedrichshain, wo wir doch recht gut in der Zeit liegend eintrafen. Das Gros des Feldes kam später und wir hatten Zeit genug, um es uns mit Bier, VoKü und Pfeffi mit der Radsportgruppe Ungemütlich bei der Afterparty gemütlich zu machen. Aus Jacobs angepeilter Barschicht zwischen 2 und 4 wurde wohl nichts(zumindest nicht hinter dem Tresen), und wir wissen nun, dass Burkhard von Vonstrehle in jedem Zustand noch super fahren kann. Wielange es dann noch ging, lässt sich kaum genau sagen (Sehr spät bei bei mir, bis zum Ende bei Jacob).

Text: Robert Schenk
Bilder: Antonia Bartning, Robert Schenk

p.s.:
Wenn ihr findet das wir die tollsten Kostüme aller Zeiten hatten, oder uns einfach nur helfen wollt einen Fahrradrahmen zu gewinnen, dann stimmt unter folgendem Link für uns ab:
http://www.proprofs.com/polls/poll/?title=AbfKMpRxACGO