Tag I: Hanse- Universitäts- und Dropbarstadt GREIFSWALD → ROSTOCK
Bei schönstem Wetter ging es los. Mit dabei: drei Flamingos und zwei Supporter. Nach Abschiedsküsschen und -wünschen ging es, stets der untergehende Sonne entgegen, gen Westen. Das Tagesziel: Rostock und das VerflixtFixed HappyWheel-Alleycat Vol. IV. Grimmen war schnell erreicht und nach einem kurzen Dehn- und Trinkstopp wurde auch der Mallorca-Imbiss keine zehn Kilometer weiter passiert. Zwischen Bad Sülze und Tribsees trennte sich die Gruppe. Einerseits in zwei, die es eilig hatten, da es noch einen Alleycat-Checkpoint zu organisieren galt.
FMGX Checkpoint beim happywheel |
Flamingos in Rostock |
Nach einer Nacht, die dann doch länger als erwartet war, saßen die Flamingos halb 11 auf ihren Drahteseln. Starker Wind aus westlicher Richtung und beginnende Magenkrämpfe bei einem Teil der Gruppe waren keine guten Vorzeichen für einen 185Km-Ritt. In Wismar angekommen und etwa ein Drittel hinter uns habend schlug die Kirchturmuhr schon zwei. Der angepeilte Zeitplan – ein Ankommen in Hamburg noch vor Sonnenuntergang – war schon verworfen. Die Weiterfahrt wurde es, aufgrund anhaltender Bauch- und dazugekommener Kniebeschwerden dann vorerst auch. Hieß durch ein kurzes Bahnintermezzo ein paar Wegmeter gut zu machen, ohne (unnötig) Kraft zu vergeuden. Nach einem Aufenthalt in Schwerin und kurzem Disput, dessen Auslöser eben jene Magenschmerzen waren, setzten die Flamingos, von da an zu zweit, ihre Reise fort. (Der letzte Support hatte die Gruppe bereits in Wismar verlassen).
ein Gästezimmer wie es aussehen sollte |
Tag III: UNENDLICH ENTSPANNEN
Einfach mal nichts, außer Aprilwetter par excellence. Ja, was will und soll man machen bei Regen, Hagel, Sturmböen? Klingt nicht perfekt – war es auch nicht. So wurde diesen Tag einfach mal nichts getan und der Ride nach Bremen um einen Tag nach hinten verschoben. Das mit dem Nichts stimmte dann jedoch auch nur so halb. Denn in die Schweißbude und Werkstatt der Nonstop-Schwitzen-Crew (besser bekannt als Sabotage-Team mit Zahnpasta und Kabelbindern) schafften wir es dann doch noch. Nun sind wir endgültig heiß aufs Bauen eigener Tall-Bikes. Und besuchen kommen wollen uns die Guten dann auch noch irgendwann. (Ihr seid stets aufs Herzlichste willkommen!)
Nonstop Wixxen |
Bei dem, was sich noch am Tag zuvor abgespielt hat, kaum zu glauben, dass wir fast keinen Wind und ein Sonne-Wolken-Mix. Nachdem wir unseren Schlafort innerhalb Hamburgs von Benny zu Lukas gewechselt hatten, ging es nach einem feinen Frühstück los. Erster Stop samt Fotoeinlage zur Erinnerung auf einer der unzähligen Elbbrücken. Das städtische Panorama einen Moment genossen und weiter. Zehn Minuten später der nächste Halt. Warum? Ganz einfach. Benny organisierte am Abend zuvor noch spontan Support für uns. Johannes konnte da nicht nein sagen und bei einem Bier zu später Stunde wurde die Sache dann besiegelt. Nach kurzem Stopp in seiner verdammt schönen Bude ging es am Dockville-Gelände vorbei immer gen Südwesten. Buxtehude, Apensen und Vierden waren schnell passiert. Doch irgendwie wollte Zeven – unser Mittagsziel – nicht näher kommen. Dann doch mal die Routenskizze in Form einer Liste mit Stadt- und Dorfnamen gegen das Telefon mit Internet getauscht. Erkenntnis #1: Auch in den alten Bundesländern gibt es nicht überall 3G. Erkenntnis #2: Wir hatten uns verfahren und sind ein oder zwei Mal falsch in Richtung Sittensen abgebogen. Wie uns diese Stadt, ohne dass wir sie je zu Gesicht bekamen ankot***. Aber auch Zeven war irgendwann erreicht und ein passender Imbiss gefunden. Nach drei dönerartigen Gerichten und mit satten Mägen ging es erneut auf die Straße. Auf zu den letzten 40Km. Und plötzlich waren wir in Bremen – welch' geiles Gefühl! Noch besser nur, erschöpft neben den Bremer Stadtmusikanten zu liegen und von Touris für gestürzt gehalten zu werden. Wenn sich die 135 Tageskilometer für irgendwas gelohnt haben, dann dafür.
Bremen digga! |
Die traumhaften Eindrücke des „Viertels“ und den Johnnie Walker sowie die mehr als üppige Nudelportion gerade zur Hälfte verdaut, sollte der fünfte Tag der erste sein, an dem wir wie geplant auf den Rädern saßen. Abfahrt: 9.30Uhr – check! In Oldenburg kam es zum ersten und einzigen Dehnstopp des Tages. Keine fünf Minuten verweilt, wurde schon das erste Goldsprint-Rad gesichtet. Doch damit nicht genug. Beim Verlassen der Innenstadt erregte ein aufwendig gemachter Lo-Pro-Rahmen und unzählige Spokecards im Hinterrad dieses Rades unsere Aufmerksamkeit. Dessen Besitzer – Ali – studiert Lehramt und war einfach so frei uns ein Stück auf der Tagesstrecke, genauer bis Bad Zwischenahn, zu begleiten. Dufter Typ! Nachdem sich unsere Wege trennten und wir über Apen, Detern und Filsum gen Leer wollten, kam es zum Missverständnis zwischen Radwegführung und Beschilderung. Die Nachfrage, ob auch jener Landwirtschaftsweg entsprechend der Schildaussage nach Apen führe, bejahte eine Anwohnerin. Doch verschwieg Sie uns, dass es ein Umweg von gut zehn Kilometern war. Nach überwundener Ernüchterung und etwas mehr Wegmetern waren wir zurück auf dem Radweg und alsbald in Leer angekommen. Eine Stadt, die uns mehr mit ihrem innerstädtischen Eindruck und guten Pommes überzeugte, als mit gewissen Auto Fahrenden, denen Radelnde auf der Straße mal so gar nicht passten. Nach ausreichender Pause und gestilltem Hunger folgten wir lediglich einer langen Deichstraße, die uns schnurstracks ans Tagesziel Emden führte. Nach 145Km waren wir und der Pfeffi zwar noch recht frisch, doch den Beinen durstete es nach einer Pause - verständlich.
Groningen digga!!! |
Der letzte Tag ist schnell erzählt. Nach super kurzer Nacht ging es noch vor Sonnenaufgang aus dem Haus. Ein weites Ziel war anvisiert. Für Amsterdam sollte es zwar nicht reichen, doch dafür ging es nach 53°13'N, 6°34'O. Dort angekommen zeigte der Tacho nach insgesamt fünf Radtagen exakt 555Km. Und während sich der eine Flamingo in die Stadt verliebte und kurzerhand dort blieb, zog es den anderen Pedalritter, äh Flamingo, wieder zurück nach Emden. End of Tour – end of legs. Outro: Kurzum: fünf Radtage, zwei Stürze, ein Alleycat und diverse Wasserflaschen, Sport-Beans und Müsliriegel später - 650Km overall.
Robert&Daniel in Groningen bei Sir Pete!! |
Unser Dank gilt Felix, Benny(!), Lukas, Lennart und Simon für die duften Nachtquartiere und ein phättes Merci für den Support ebenso an Ritchi, Kater, Johannes, Ali und an Martijn von Sir-Pete-Bikes – (solltet ihr auschecken, wenn ihr in Groningen seid)
Schon jetzt sind wir angefixed und heiß auf die nächste Tour!
Bis dahin - one world, one gear & rubber to the road!
Text: Daniel und Jacob // Bilder: AUGUSTE86, FMGX