Am ersten Tag des Jahres, an dem die Temperaturen auf die 20° Celsius zugehen, Bahn zu fahren, ist nicht wirklich ein Vergnügen. Besonders wenn die Bahn vergisst die Heizungen auszuschalten. Nach drei verschiedenen Zügen und vier Stunden Zugfahrt waren wir endlich in Hamburg angekommen und mussten uns wenigstens um die Registrierung keine Sorgen mehr machen, da diese schon von Kumpels vor Ort erledigt worden war.
Trotzdem ab zum Suicycle um uns mit Maria, der Drittplatzierten des Ghetto Critts vom Vortag, zu treffen, die so freundlich war, uns in dieser Nacht zu beherbergen.
Nach ein paar Begrüßungsfloskeln, kurzem Rumhängen mit der "Rummel die Katz"-Gang und dem ersten Bier ging es ab nach Altona, Gepäck abladen.
Hinter der ersten Kurve in irgendeiner Seitengasse dann das erste und zum Glück einzige Intermezzo mit unachtsamen Fußgängern. Einen Radfahrer durchlassen und die anderen fünf dahinter ignorieren und einfach auf die Straße rennen? Super Idee! Zähne zusammenbeißen und weiter.
Nach kurzem Umziehen und Sachenablegen ging es dann zurück nach St. Pauli um vor dem Start noch schnell in der "Kleinen Pause" einen vegetarischen Burger, Pommes und Nudelsalat zu essen. Um 20:35Uhr trafen wir viel zu vollgefressen am alten Schlachthof ein, um erstmals in unsere Manifeste und auf die Karte zu gucken, kurz gesagt: Perfekt vorbereitet.
Pünktlich (ausnahmsweise?!) um 21:00Uhr dann das Startsignal. Adrenalin. Versuchen an der Spitze der Traube durch den stehenden Verkehr zu kommen, wundern das es funktionierte und dann doch den Checkpoint nicht sofort finden.
Dass wir die Karte nicht vernünftig studiert hatten sollte sich dann auch später als größtes Problem herausstellen. Die Straßen waren zwar leicht und schnell zu finden, aber jedes Mal, wenn wir den Punkt auf der Karte erreicht hatten, das Gleiche: "WO IST DER VERDAMMTE CHECKPOINT?!"
Durch die mangelnde Vorbereitung, die nicht vorhandene Ortskenntnis und ein bisschen Pech beim Würfeln hatten wir zum Schluss dann auch nur 7 oder 8 Takken in der Tasche.
Den letzten Checkpoint um genau eine Minute verpasst, waren wir dann auch mit die Ersten im Gängeviertel, wo die Siegerehrung stattfinden sollte und es für alle Teilnehmenden vegane Burger, die wirklich hervorragend waren, und Pommes gab. Déjà-vu. Wie heißt es: "Nach dem Rennen ist vor dem Rennen."
Der von uns nach Hamburg importierte Pfeffi kam bei den Leuten erstaunlich gut an und nächstes Mal werden wir wohl eher eine Kiste als nur zwei Flaschen mitbringen.
Bedingt durch die Zeitumstellung erst gegen 05:30Uhr im Bett, mussten wir jedoch bereits um 11:30Uhr wieder los, um mit den Rostockern gemeinsam um 12:25Uhr den Zug zu besteigen. Soweit der Plan. Nur das der Zug leider ausfiel und wir zwei Stunden Zeit hatten den Hamburger Hauptbahnhof zu besichtigen.
Nach vier weiteren Stunden überfüllter Züge, teilweise nervender Mitreisender - aber dafür netten Fahrgastbetreuern - waren wir erschöpft und pünktlich zum Sonnenuntergang zurück an der Ostseeküste (naja fast) und in der Dropbarstadt Greifswald angekommen.
Schön war es und anstrengend.
Für mich persönlich anstrengender als die 220km nach Berlin letzte Woche.
Bis nächstes Jahr, Pankt Saulopoly!